Nepal: Eine Holztür am Kumbeshwar-Tempel, Patan, Kathmandu-Tal (1996)

Der Kumbheshvara-Tempel etwas nördlich des Goldenen Tempels ist Shiva in seiner Manifestation als „Herr der Wassertöpfe“ gewidmet (Kumbha bedeutet übersetzt „Wassertopf“ oder „Tontopf“) und gilt als Patans wichtigstes Shiva-Heiligtum. Seine Bedeutung beruht auf der Überzeugung, dass Shiva die sechs Wintermonate an diesem Ort verbringt und für die Sommermonate in seine kühle Bleibe am Mount Kailash zurückkehrt. Bemerkenswert ist, dass der Tempel einer von nur zwei im Tal mit einem fünfstöckigen Dach ist, der andere ist der Nyatapola-Tempel in Bhaktapur. Anfangs hatte der Tempel nur ein zweistöckiges Dach: Die oberen drei Ebenen wurden zwischen 1660 und 1684 von König Shrinivasa Malla hinzugefügt. In der ursprünglichen Konstruktion waren die Dächer mit Ziegeln bedeckt, aber übereifrige Lokalpolitiker ließen die Ziegel entfernen und durch teure Kupferbleche ersetzen. Der Tempel wurde 1392 in seiner ursprünglichen Form von einem reichen Mann namens Jaya Bhima erbaut, der hoffte, dass die verdienstvolle Tat die Genesung seiner kranken Frau fördern würde. Sie starb jedoch, und nach ihrem Tod ergänzte Jaya Bhima und seine Söhne den Tempel. Der Tempel zeigt einige meisterhafte Holzschnitzereien, darunter Torana und einen hell vergoldeten Holzshivalingam mit den vier Gesichtern von Shiva an den Seiten.