Iran: Ein nestorianischer Erzbischof im Nordwesten des Iran, 1897

Nestorius entwickelte seine christologischen Ansichten als Versuch, die Inkarnation des göttlichen Logos, der zweiten Person der Heiligen Dreifaltigkeit, als Mensch Jesus Christus rational zu erklären und zu verstehen. Er hatte an der Schule von Antiochien studiert, wo sein Mentor Theodor von Mopsuestia gewesen war; Theodor und andere Theologen aus Antiochien hatten lange Zeit eine wörtliche Interpretation der Bibel gelehrt und die Besonderheit der menschlichen und göttlichen Natur Jesu betont. Nestorius nahm seine antiochenische Einstellung mit, als er 428 vom oströmischen Kaiser Theodosius II. zum Patriarchen von Konstantinopel ernannt wurde.