MEIS, Nationalmuseum des italienischen Judentums und der Shoah: Detail der Fassade, Ferrara, Emilia Romagna, Italien,...

Das MEIS wurde in einem Gebäude in der Via Piangipane realisiert, das Teil des Komplexes ist, der aus drei Blöcken besteht, die von einer Doppelwand umgeben sind. Das Museum ist daher das Ergebnis eines Umbaus des Justizgefängnisses in der Via Piangipane, das zwischen 1908 und 1912 nach einem Entwurf der Ingenieure Bertotti und Facchini vom Bauingenieurbüro erbaut wurde. Während der zwanzig Jahre des Faschismus wurde es zu einem Gefängnis für viele Antifaschisten. Nach dem Sturz des Regimes, am 30. Juli 1943, wurden 88 politische Gefangene freigelassen. Nach dem 8. September 1943, mit der deutschen Besatzung und der Geburt der Italienischen Sozialrepublik, war das Gefängnis voller Antifaschisten, denen sich mehrere Juden angeschlossen hatten. Am 7. Oktober 1943 wurden hier 34 Personen festgenommen und inhaftiert, darunter Rabbi Leone Leoni und Eugenio Ravenna, der Neffe des ehemaligen Bürgermeisters Renzo. Der Schriftsteller Giorgio Bassani wurde im Mai 1943 zusammen mit Matilde Bassani verhaftet. Nach den Bombenanschlägen von 1944 wurde das Gefängnis unbrauchbar und nahm 1945 seine Funktionen als Bezirksgefängnis wieder auf, das bis 1992 aufrechterhalten wurde. Fotos, die kurz nach der Restaurierung des Gebäudes im Jahr 2016 aufgenommen wurden. Heute beherbergt das Museum eine permanente Sammlung von Dokumenten und Objekten der jüdischen Gemeinde in Ferrara sowie temporäre Ausstellungen.