Nepal: Bronzelöwe im Rudra Varna Mahavihar-Tempel, Patan, Kathmandu-Tal (1998)

Rudravarna Mahavihara, oder Oku Bahal, wurde Mitte des 17. Jahrhunderts erbaut. Der Tempel befindet sich rund um einen Innenhof, in dem Chaitya und Metallfiguren aller Art und Größe nur so wimmelt. Es gibt riesige Garudas, Elefanten, Pfauen, Figuren betender Gläubiger und eine Statue von Juddha Shamsher Rana, der dem Tempel nach dem Erdbeben von 1934 großzügige Restaurierungshilfe gewährte. In den Ecken des mit Öllampengeländern gesäumten Innenhofs stehen Bronzefiguren des schelmischen Affengottes Hanuman, die zeigen, wie er auf verschiedene Weise einen Kürbis, eine Banane und etwas isst, das wie ein Chapati aussieht, das traditionelle Brot des indischen Subkontinents. Einigen Quellen zufolge wurden die Könige von Patan in diesem aufwändigsten Innenhof gekrönt. Der Tempelkomplex ist quadratisch gestaltet, und das Gebäude, in dem sich der Hauptschrein befindet, wird von einem zweistöckigen Dach gekrönt. Im Inneren befindet sich eine reich verzierte Figur des Akshobhya-Buddha. Jeden Tag gegen 15.30 Uhr wird ein Priester kommen, um es zu öffnen und eine Puja aufzuführen. Zu Beginn der Puja steht der Priester für einige Augenblicke auf einem Paar vergoldeter, reich verzierter Paduka oder Sandalen, den Insignien von Königen oder Gottheiten; indem er auf der Paduka steht, beschwört der Priester den Geist der Götter. Dann schlägt er auf eine längliche Holzröhre, die er über die Schulter hält, um die Gottheit zu wecken, zu deren Ehren die Puja abgehalten wird. Der Ritus wird wahrscheinlich seit Jahrhunderten auf diese Weise durchgeführt.