Contergan-Prozess endet

Nebenklägeranwalt Dr. Karl-Hermann Schulte-Hillen (l-r), Journalist, Hubert Linn, Vorsitzender des Bundes der Körperbehinderten, und Rechtsanwalt Dr. Rupert Schreiber, nachdem der Contergan-Prozess am 18. Dezember 1970 ohne Urteil endete. Der Contergan-Prozess, der am 27. Mai 1968 in Alsdorf bei Aachen begonnen hatte, war mit 283 Verhandlungstagen das bis dahin umfangreichste Strafverfahren in der Rechtsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Die Aachener Staatsanwaltschaft hatte am 14. März 1967 offizielle Anklage gegen neun Mitarbeiter des Pharmaunternehmens Grönenthal, des Herstellers des Arzneimittels Contergan, erhoben. Voruntersuchungen hatten am 1. Dezember 1961 begonnen, nachdem der Wirkstoff Thalidomid, der seit 1957 unter dem Namen Contergan im Handel erhältlich war, auf einer medizinischen Konferenz in Düsseldorf, Deutschland, als Ursache für Fehlbildungen bei Neugeborenen und neurologische Schäden bei Erwachsenen festgestellt worden war. Der Prozess begann am 27. Mai 1968 in Alsdorf bei Aachen, Deutschland, und endete am 18. Dezember 1970 ohne Urteil. Das Unternehmen Grünenthal erklärte sich freiwillig bereit, 114 Millionen Mark Entschädigung an die Opfer zu zahlen.